Simile und Simillimum - Klaus Löbisch
Referent: Klaus Löbisch, Schopfheim, D
Im Idealfall finden wir als Homöopathen das Similimum und alles ist gut
für die nächsten Jahre. Das verabreichte Konstitutionsmittel hilft bei allen
Beschwerden; sogar bei akuten Problemen erweist es sich als hilfreich.
Man kann es in verschiedenen Potenzen geben und immer wieder
verbessert sich der Zustand der Patienten.
Der homöopathische Alltag besteht jedoch häufig aus Simile-Verschreibungen.
Selbst durch das vertiefte Anamneseverfahren der Vital-Sensationmethode
gelange ich häufig „nur“ bis zu einer vorläufigen Ebene, die eine gute
Verschreibung ermöglicht. Erst im Nachhinein erkenne ich, dass der
Ausdruck einer Arznei, z.B. „blockiert“, ein Prozess war, der eigentlich
zu einem anderen Arzneimittel gehörte. So können Worte, wie „Stau“,
„blockiert“, „nichts geht, nichts fließt mehr“, uns auf ein Mittel der
Cruciferae hinweisen und es finden auch Verbesserungen statt. 2 Jahre
später erweist sich die Blockierung als eine Empfindung, die erlebt wird,
wenn Fisch und Qualle sich begegnen. Das Gift der Qualle lähmt den
Beutefisch; er ist blockiert.
So gibt es viele Wahrnehmungen im Anamneseprozess, die sich durch
alle Königreiche unserer Materia Medica ziehen. Ich werde einige Beispiele
aus meiner Praxis zeigen, die helfen können, über den Horizont des
gegenwärtigen Anamnesestands zu schauen, um eine Wahrnehmung
dafür zu bekommen, wie wichtig eine sorgfältige Fallaufnahme ist.
Auch wenn wir eine nicht ganz treffende Arznei verschreiben,
geschieht doch so viel, dass später eine tiefgreifenderes Mittel möglich wird.
Nichts anderes gab uns Hahnemann im Organon mit, als er von den
einseitigen Fällen sprach.“
Klaus Löbisch arbeitet seit 1992 in eigener Praxis für klassische Homöopathie
und versucht das riesige Gebiet der Homöopathie mit seinen vielfältigen
Ansätzen mehr und mehr zu durchdringen. Stationen auf seinem Weg sind
Vithoulkas, Bad Boll, Henny Heudens, Bönninghausen-Methode,
Rajan Sankarans Vital Sensation, Andreas Holling, Banerji und viele mehr.
29.05.2018
19:30 - 21:30
25.- CHF
CHF 20.- für HVS-Mitglieder und Studierende
Anmeldung nicht erforderlich
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