«PERSONALISIERTE MEDIZIN: HOFFNUNG ODER LEERES VERSPRECHEN?»
RINGVORLESUNG
Donnerstag, 31. Oktober 2013
Mein Genom und meine Gesundheitsdaten als Beitrag zur Forschung
Referentin: Prof. Dr. Barbara Prainsack, King’s College London
Discussant: Prof. Dr. med. Peter Meier-Abt, SAMW & Universität Basel
Die Personalisierte Medizin setzt sich zum Ziel, Betroffene auf Grund ihrer
genetischen Veranlagung möglichst angepasste Therapien anzubieten oder
Krankheitsrisiken frühzeitig festzustellen und präventiv zu verhindern
oder vermindern. Die Ringvorlesung «Personalisierte Medizin: Hoffnung oder
leeres Versprechen?» beleuchtet verschiedene Aspekte dieser neuen
Entwicklung. Kommen Sie, informieren Sie sich und diskutieren Sie mit
Ringvorlesung "Personalisierte Medizin"
Die medizinische Forschung und die Gesundheitsversorgung stehen vor einem
grundlegenden Wandel. Seit der Entschlüsselung des menschlichen Genoms
vor 10 Jahren sind die Kosten für die Sequenzierung von DNA exponentiell
gesunken. Kostete das Sequenzieren des menschlichen Genoms im Jahr 2000
noch über 3 Milliarden Dollar, sind die Kosten für die vollständige Sequenz des
Genoms einer Person mittlerweile auf unter CHF 1'000 gefallen.
Es wird angenommen, dass diese Marke bald noch weiter sinkt.
Mit der Verfügbarkeit der vollständigen Sequenz des Erbguts von Individuen
wird es möglich, deren Genotyp (Erbanlagen) mit ihrem Phänotyp
(Erscheinung, Anfälligkeit für Krankheiten, Reaktion auf Medikamente etc.)
zu korrelieren. Mit diesen bisher kaum erforschten Möglichkeiten wird die
personalisierte Medizin, in der die Gesundheit eines Individuums als die
Interaktion des persönlichen Erbguts mit den Umweltbedingungen
während der gesamten Entwicklung gesehen wird, einen grossen Schritt
näher rücken. Dies wird einerseits die Gesundheitsversorgung und die
medizinische Forschung grundlegend beeinflussen, etwa durch eine frühere
Erkennung und Vorbeugung von Krankheitsrisiken oder durch den aktiven
Beitrag von Patientinnen und Patienten zur klinischen Forschung.
Andererseits stellt die neue persönliche Information des Erbguts
auch eine Herausforderung für die Gesellschaft und das Individuum dar.
Wie geht man mit dieser Information um? Obwohl die Verwendung genetischer
Information durch Arbeitgeber und Versicherungen im Gesetz über genetische
Untersuchungen beim Menschen (GUMG) seit 2004 in der Schweiz wie auch
in anderen Ländern geregelt ist, gilt es, die Chancen und Herausforderungen
dieser bevorstehenden genetischen Revolution zu diskutieren.
Ab 19. September finden jeweils donnerstags von 18.15 - 20.00 Uhr an der
Universität Zürich im Rahmen der Ringvorlesung "Personalisierte Medizin"
Veranstaltungen für die interessierte Öffentlichkeit statt. Kommen Sie,
informieren Sie sich und disktieren Sie mit Expertinnen und Experten!
Das Gesamtprogramm der Ringvorlesung finden Sie
hier.
Programmausschreibung (detailliertes PDF)
Veranstalter:
Kommission für interdisziplinäre
Veranstaltungen der Universität Zürich
und der ETH Zürich (KIV)
Organisation:
Dr. Isabel Klusman, Life Science Zurich, UZH & ETH
Dr. Effy Vayena, Inst. für Biomedizinische Ethik, UZH